Argentinien gibt Peso wieder frei
Der Export soll angetrieben, das Währungssystem normalisiert und ausländische Investoren sollen angelockt werden: Nach vier Jahren hat Argentinien den Devisenhandel freigegeben. Nun wird eine Abwertung des Peso erwartet, wurde am 17. Dezember 2015 vermeldet.
In Deutschland im März 2016 an argentinisches Geld zu kommen, war ganz schön kompliziert. Im Computer meiner Bank konnte man es nicht ordern. Vermutlich, weil vor der Freigabe des Devisenhandels es überhaupt nicht möglich war, in Deutschland Pesos zu wechseln. „Old school“ mit Papierformularen ging es dann bei der Bayerischen Landesbank doch und heute konnte ich 1300 Pesos in Empfang nehmen. Das seien knapp 100 Euro, hat man mir gesagt.
Die 100er-Scheine gibt es in zwei Varianten, einmal mit „Santa Evita“, was ich ziemlich schräg finde, nach allem, was man von der Frau weiß. Diese Scheine wirken auch neuer als die anderen, ein Druckdatum steht allerding nicht darauf. Und mit einem Mann namens Julio Argentino Roca, der zweimal argentinischer Präsident war, zuletzt von 1898 bis 1904, ist die zweite Variante geschmückt.
Mit diesen 1300 Pesos fahre ich morgen also los. Mehr einzutauschen hat man mir nicht geraten: Inflation. Ich werde also versuchen, so lange wie möglich mit diesem Cash auszukommen, ehe ich mich ans Geldwechseln vor Ort mache.
Meine 1300 argentinische Pesos waren gestern weg. Wenn man bedenkt, dass ich davon einen Taxitransfer vom Flughafen und meine Lebenserhaltung, Eintritte und Subte-Fahrten bezahlt habe, dann bin ich damit eigentlich zimlich lange ausgekommen.
Weil Sonntag war, musste ich es an einem Geldautomaten wagen, etwas abzuheben. Das funktionierte. Da habe ich 2000 Pesos geholt, 93 Euro werden mir laut Beleg dafür berechnet. Ich weiß jetzt nicht, ob die Inflation tatsächlich so gravierend ist, oder ob mich die Bayerische Landesbank übers Ohr gehauen hat…
LikeLike