100 000 Tränen

Bei seinem ersten Auftritt vor dem Europaparlament in Straßburg hat Papst Franziskus die Flüchtlingspolitik der Europäer scharf kritisiert. „Es ist nicht hinnehmbar, dass das Mittelmeer zu einem Massenfriedhof wird“, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche. „Auf den Kähnen, die täglich an den europäischen Küsten landen, sind Männer und Frauen, die Hilfe brauchen“, mahnte Franziskus.

Das war 2014. Die Fluchtbewegung über das Mittelmeer nach Italien hat wieder begonnen. Seit der Weg über die Ägäis nach Griechenland und die so genannte „Balkanroute“ gesperrt sind, machen sich wieder Tausende von Verzweifelten in völlig überladenen Schlauchbooten oder in ausrangierten Fischerkähnen von Libyen aus auf den Weg nach Europa.

Seelenverkäufer klein Damit steigt auch die Zahl der Toten, obwohl inzwischen viele Rettungsschiffe vor der Küste Libyens kreuzen. SPIEGEL TV war eine Woche lang an Bord der „Siem Pilot“, eines norwegischen Schiffs, das zwischen Italien und Libyen im Einsatz ist. Bereits im vergangenen August lag das Schiff im Hafen von Catania. Der Film über den aktuellen Einsatz ist am heutigen Sonntag um 22.15 Uhr im SPIEGEL TV Magazin auf RTL zu sehen.

In diesem Jahr sollen laut Fachleuten bereits über 1093 Tote im Mittelmeer zu beklagen sein. Der italienische Geheimdienst schätzt, dass in Libyen noch mehrere Hunderttausend Menschen aus Afrika darauf warten, mit einem Boot nach Europa zu gelangen.

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