Ankommen, die Topografie der Stadt nicht kennen, sich zurechtfinden. Sich in Gedanken eine Orientierungskarte zusammenbasteln, sich mit der Zeit immer sicherer bewegen und langsam ein wenig heimisch in der neuen Umgebung werden. Das Leben vor Ort besser wahrnehmen, sich nicht mehr an den Sehenswürdigkeiten festhalten. Pläne umwerfen, sich treiben oder mitreißen lassen. Verweilen, betrachten oder achtlos vorübereilen, nicht warten. Nichts müssen. Reisen.
Buenos Aires ist eine lärmende, lebendige Metropole. Die Portenos demonstrieren viel und gerne, für und gegen alles, jeden Tag. In San Telmo gingen heute Menschen auf die Straße, um lautstark gegen geplante Entlassungen zu protestieren.
Das Quartier San Telmo gehört zum ältesten Kern der Stadt. Die Häuser sind alt, manche verfallen oder werden besetzt. Beim Schlendern durch die kopfsteingepflasterten Straßen stößt man auf zahllose Szene-Cafés, in denen sich Studenten und Künstler zeigen oder Tangotänzer mittags für Touristen übers schmale Parkett schweben.
Es treibt einen aber auch schon mal ganz leicht in die „Favelas“, wenn man sich nicht am Sonnenstand orientieren kann, hab ich gehört… 😉
LikeLike
Sich eine Orientierungskarte zu bauen, finde ich eine sehr schöne Beschreibung. Ich habe es damals „Mosaik“ genannt, als ich neu in Athen ankam. Ich bin geblieben und entdecke noch immer neue Teile voller Neugierde.
LikeGefällt 1 Person
Das ist schön, dass mal wieder jemand diese alten Geschichten liest! In Buenos Aires konnte ich leider nicht bleiben, aber die Sehnsucht ist noch da. Dafür hat mich Sizilien nicht mehr losgelassen! Tanti saluti!
LikeGefällt 1 Person