Andiamo al mare? Si, certo! Non vedo l‘ora! Also, Handtücher, Liege, Stuhl und natürlich Sonnenschirm eingepackt und los gehts. Außerdem mit im Gepäck ist immer eine Plastiktüte, eine Schnur und eine kleine Schaufel. Aber dazu später.
Die Stadt ist ausgestorben, heißt: vermutlich ist tutto il mondo am Strand. Macht nichts, bin soweit akklimatisiert, dass es mir nichts mehr ausmacht, mich in irgendeine Mini-Lücke zwischen den Großfamilien zu quetschen.
Nur eine Sache macht mir Sorgen: il vento. Denn in dem Fall braucht es beim Platzieren des ombrellone besonderes Fachwissen. Sonst ist der Sonnenschutz binnen Minuten weggeflogen. Und der Ärger der Strandnachbarn gewiss, den sie dann wort- und gestenreich kundtun.

Am elegantesten sieht es natürlich aus, wenn der Schirmständer mit einigen lässigen Drehbewegungen in den Sand geschraubt wird. Aber für diese Technik braucht man eine Schulung, die im Säuglingsalter beginnt. Habe ich nicht. Halbherzige Versuche würden in einem Desaster enden, der Schirm würde sich in Windeseile selbstständig machen.
Kein Schirm ist ebenfalls keine Option. Schließlich muss die Kühltasche im Schatten stehen.
Zum Glück macht Not erfinderisch. Ich habe mir vor vielen Jahren eine kleine Schaufel gekauft, mit der ich lässig ein ausreichend tiefes Loch grabe, in das ich den Metallstab versenke. Den Sand noch gut festtreten, der ombrellone hält danach wie eine Eins. Selbst bei Wind.
Wenn’s mal tüchtig bläst, reicht das aber nicht. Deshalb habe ich mir allerlei Techniken bei den Siciliani abgeschaut. Mein Lieblingstrick: eine Plastiktüte mit Sand füllen und dann die daran befestigte Schnur in den Schirm spannen. Gibt eine extra Portion Halt und funktioniert auch bei einer steifen Brise. Mit einer gefüllten Zwei-Liter-Flasche ginge es vermutlich auch, habe ich in der Praxis aber noch nicht gesehen.
Es gibt in Fachgeschäften außerdem allerlei Gerätschaften für die Stabilisierung eines Sonnenschirms, die ähnlich wie Zeltheringe funktionieren oder ein Schraubgewinde haben. Sind aber meiner Meinung nach nicht nötig.
Möglicherweise besorge ich mir demnächst noch ein Fernglas. Für die Strandausflüge, an denen das Meer nur von weitem durch eine riesige felsenfest stehende Schirmstadt zu sehen ist. Für die azurblauen Momente sorgt an solchen Tagen nämlich hauptsächlich der wolkenlose Himmel, der sich über dem kunterbunten Schattenreich zeigt, wenn man mal an seinem felsenfest stehenden Sonnenschirm vorbei nach oben schaut.
